NEUES JAHR, NEUES GLÜCK?

So heißt es doch immer dann, wenn man im Januar merkt, wie beschissen das vorangegangene Jahr doch eigentlich war.
Oder? War es denn so schlecht? Ich selber frage mich dies dieser Tage doch ab und an.

Wie war mein Jahr 2017? Es war turbulent. Das in jedem Fall, aber war es auch so beschissen?
Oder war es nicht einfach auch ein Jahr wie jedes andere davor auch?
Es geht hoch und runter und dann auch wieder hoch. Man gewinnt Freunde hinzu,
verliert einige Personen um sich herum. Man arbeitet wie ein Idiot um am Ende zu merken,
wie fertig man doch ist. Wobei das natürlich auch dem Alter geschuldet sein kann.
Vieles hat sich eingeprägt, ob nun Gutes oder Schlechtes sei mal dahingestellt.
Vieles hat man selbstverständlich oder auch sehr bewusst wieder vergessen, besser gesagt verdrängt.

Dennoch gibt es da immer dieses eine Thema, welches einen wie ein roter Faden durch
die Zeit begleitet. Ich habe mich letztes Jahr so oft gefragt,
ob ich selber inzwischen erwachsen geworden bin, besser gesagt, ob ich so viel dazu gelernt habe,
so dass ich heute sagen kann, ich betrachte viele Dinge anders als noch vor zwei Jahren.

Wenn man liebt, aus tiefstem Herzen, dann muss man dies halten. Das habe ich gelernt.
Aber umso älter ich selbst wurde, desto mehr wurde ich mit dem Thema Monogamie,
besser gesagt, dem Gegenteil konfrontiert. Immer öfter gab es Paare in meinem Umfeld,
auch hier sei dahingestellt, ob hetero oder schwul, die sich lieben, aber in der Welt herumbumsen.
Und das ist auch vollkommen in Ordnung, dachte ich mir. Es betrifft ja nicht mich selber.
Aber natürlich stelle ich mir seitdem immer wieder diese eine Frage. Kann Monogamie auch bedeuten,
dass man diese eine Person so sehr liebt und mit dieser auch ein großartiges Leben führt,
dennoch aber mit anderen Spaß hat?

Denn umso älter ich werde, desto mehr bekomme ich das Gefühl
und es ist kaum noch ein Gefühl, mehr schon ein Wissen, dass es vollkommener Alltag geworden ist.
Wie viele meiner Bekannten und Freunde führen offene Beziehungen und nennen
es dennoch Monogamie.
Obwohl sie wissen, dass der Partner ab und an, sagen wir mal, in einen anderen Zug einsteigt,
so wissen sie aber immer auch, dass sie sich vertrauen können.

Was bedeutet Monogamie inzwischen eigentlich? War es nicht einst eine exklusive Gemeinschaft?
Wobei man hier das Wort „exklusiv“ nicht überlesen darf.
Oder ist es einfach die größte Lüge seit der Mondlandung? Inzwischen glaube ich auch, dass es nicht die Untreue ist,
die unser Beziehungsleben zerstört, sondern die falsch verstandene Treue.
Seitdem ich mich mit diesem Thema auseinandersetze, habe ich sehr häufig das Wort „unnatürlich“ gelesen.
Ist es so? Ist Monogamie unnatürlich und wir alle haben es einfach nicht verstanden?
Oder erleben wir jetzt einen Wandel?

Kann dieses Model Liebe tatsächlich funktionieren? Ja, warum eigentlich nicht? Ich habe gelernt,
Liebe ist Liebe und Sex ist Sex. Könnte ich solch eine Beziehung 2.0 also auch selber führen?

Und sind wir mal ehrlich, wir leben nicht mehr 1985, als es nichts anderes gab als sich selbst.
Wir leben im Jahr 2018 und ich glaube man kann sehr dankbar sein,
wenn man da draußen in dieser surrealen Welt überhaupt
diese eine Person findet, bei der man weiß, mit dieser möchte man alt werden.

Und Treue hin oder her. Am Ende entscheidet doch jeder für sich, welches Modell am besten für einen selsbt funktioniert.

In diesem Sinne, auf uns und auf die Liebe.

Eure Christal C.

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